Im Dunkeln liegt der Anfang

Wir schreiben das Jahr 1910.

Die Schlagzeilen werden beherrscht vom Kaiserhaus und der Luftschifffahrt. Das Kaufhaus Titz schaltet ganzseitige Anzeigen in der Tageszeitung und der Schlussverkauf findet sonntags bis um 8 Uhr abends statt.

Die Kölner Lokale werben noch mit Münchener Bier und täglichen Tanzveranstaltungen. Im Sportteil dominieren Leichtathletik, Radfahren und Pferderennen. Aber auch im Kreis Düren wird schon Fußball gespielt. Düren spielt sogar schon gegen den amtierenden Deutschen Meister Karlsruhe, M. Gladbach, und gegen diverse Kölner Mannschaften.

Die Namen sind in der Zeitung meistens mit Turnverein oder Sportlerverein angegeben. Namen wie wir sie heute kennen kommen erst später in die Zeitung und damit in den Sprachgebrauch.

Stolz ist man 1910 auf die ersten richtigen Spielleiter, die in England ausgebildet werden, und die immer noch neue Sportart findet bald immer mehr Anhänger im Kreis. Hierzu tragen sicherlich auch die neuen Sportanlagen bei, auf denen, erstmals ein geordnetes Spiel stattfinden kann.

So sitzen denn im Frühjahr 1910 einige sportbegeisterte Oberzierer in der Gaststätte Weber zusammen und beschließen einen  Ballspiel Club Oberzier zu gründen.

Leider gingen bedingt durch die beiden Weltkrieg fast alle Dokumente verloren. Wir beschränken uns daher auf einige wenige Bilder aus dieser Zeit.

1911 wurde nach dem ersten Weltkrieg der der Spielbetrieb wieder aufgenommen. 1920 trat man dem Westdeutschen Fußballverband bei.

Bekannt aus Überlieferungen ist, dass keine feste Platzanlage gab, die Tore für jedes Spiel neu gebaut wurden, und die Auswärtsspiele zu Fuß und später mit dem Fahrrad erreicht wurden. Um 1932 gab es aber schon einen festen Platz am Waldrand und 1937 kam dann das Ginsterstadion dazu. Bei schlechtem Wetter wurde am Wald gespielt, da den Zuschauern der beschwerliche Weg nicht zugemutet werden sollte.

Übersetzung der Gründungsurkunde

Statuten des Ballspielvereins Oberzier

Der Verein verfolgt weder religiöse noch politische Zwecke. Zweck des Vereins ist den Rasensport zu pflegen und auf die Mitglieder gesundheitlich wie erzieherisch einzuwirken.

Der Verein setzt sich zusammen aus aktiven und inaktiven Mitgliedern. Er wird geleitet von dem Vorstande, welcher aus den Reihen der Mitglieder gewählt wird.

Der Vorstand setzt sich zusammen aus dem I. und II. Vorsitzenden, dem Schriftführer, dem Kassenführer, dem Spielführer und dem Zeugwart. Der Vorsitzende hat die Pflicht den Verein zu führen, die Versammlungen ein zu berufen, zu leiten, ect. Dieselben Pflichten hat in dessen Vertretung der II. Vorsitzende. Der Schriftführer hat alle vorkommenden schriftlichen Arbeiten zu verrichten. Der Kassenführer verwaltet die Gelder des Vereins. Der Spielführer steht besonders den Spielern als Leiter vor. Allen seinen Befehlen ist unbedingt Folge zu leisten. der Zeugwart hat für die Instandhaltung der Bälle ect. zu sorgen. Der Vorstand hat das Recht bei Neuanschaffungen über die Kassengelder zu verfügen.

Die Mitglieder sind verpflichtet sich den Anordnungen des Vorstandes zu fügen, sofern es den Anordnungen der Satzung entspricht.

Erscheint ein Mitglied zu einem bereits zugesagtem Spiele nicht, so hat es 50 Mark Strafe zu zahlen. Bei Nichtbezahlung der Strafe erfolgt Ausschließung aus dem Verein.

Zusammensetzung des Vereins

Der Verein setzt sich zusammen aus Mitgliedern die das 16.Lebensjahr erreicht haben (Aktiven, Inaktiven und Ehrenmitgliedern ).

Organe des Vereins

  1. der Verein besteht aus dem Vorstande und den Mitgliedern.
  2. Der Vorstand wird aus dem Kreise der Mitglieder gewählt und bestehtaus dem I. Vorsitzenden, II. Vorsitzenden, Kassierer, Schriftführer und Beisitzenden.
  3. Scheidet ein Vorstandsmitglied aus, so ist der Verein

verpflichtet, das Selbe durch Neuwahl zu ersetzen.

 Pflichten des Vorstandes

Der Vorsitzende hat die Pflicht den Verein zu leiten. Der Kassierer hat für alle Ein- und Ausgaben zu sorgen. Der Schriftführer muss die schriftlichen Arbeiten verrichten, der Zeugwart hat über die Instandhaltung der Bälle zu wachen und der Spielführer hat während dem Spiel das Oberkommando.

Neuwahl des Vorstandes

Der Vorstand wird von den Mitgliedern jedes Jahr neu gewählt.

Versammlungen

Der Verein hält jeden 2. Sonntag im Monat eine Versammlung ab. Wer auf einer Versammlung ohne maßgebende Entschuldigung nicht erscheint hat 10 Mark Strafe zu zahlen.

Beiträge

jedes Mitglied zahlt 1 Mark Eintrittsgeld und monatlich 20 Mark Beitrag.

Kasse

Über die Verwendung der Kassengelder entscheidet Stimmenmehrheit, sowie auch über Aufnahmen neuer Mitglieder. Der Verein gilt dann erst aufgelöst, wenn weniger als 3 Mitglieder vorhanden sind.

Wettspiele

Sagt ein Mitglied ein Wettspiel zu und erscheint auf dem demselben nicht, so hat er 30 Mark Strafe zu zahlen.

Vorläufiger Vorstand

1. Vorsitzender: Paul Bohlen
2. Vorsitzender: Josef Bohlen
Kassierer: Fritz Fretting
Schriftführer: Heinz Bohlen
Zeugwart: Josef Sous
1. Spielführer: Josef Bohlen
Beisitzer:  Kaspar Rühe

1931/1932

Spieler und Mitglieder nach der Beerdigung des Sportkameraden Engelbert Jakobs.

Moll, B. Weber, W. Kaiser, J. Esser, A. Wirtz, H Wirtz, W. Weber, J. Maubach, St. Wirtz,
Gröbel, J. Herper, A. Maubach, J. Herper, L. Weber, L. Moll, J. Robertz, W.Herper, P.Moll
Vorholt, A. Esser, Kaspar Moll, J. Wirtz, H.Weber , J. Wirtz

1. Mannschaft 1930

Willi Moll, Peter  Vorholt, A. Otten, Johann Maubach,Werner Wirtz, Vinzenz Heinen, Hermann Wirtz, Anton Esser, Josef Wirtz, Hubert Moll.

ca. 1938

Josef Roberts, Ludwig Weber, Johan Maubach, Heinrich Beusch, Johann Weber,Hubert Weber, Matthias Weber, Hermann Wirtz, Josef Esser, Johann Roberts ,Leo Moll, Willi Esser.

Die Jahre 1950, 1951 und 1952 wurden zu einer ersten Glanzzeit des BCO

In den drei Jahren belegte man den 1. Platz in der 1. Kreisklasse und hat jeweils an den Aufstiegsspielen zur Bezirksklasse teilgenommen. Leider hat man dann das gesteckte Ziel nicht erreicht.

In den nächsten Jahren spielte man dann in der 1. Kreisklasse.

Ab 1957 zeichnete sich ein Einbruch beim BC Oberzier ab. Auch damals schon, was heute die älteren Mitglieder gerne zugeben, hat der Weggang von sogenannten Leistungsträgern zu anderen Vereinen dem Verein geschadet. So kam es dazu, daß 1958 der Abstieg in die 2. Kreisklasse und 1959 in die 3. Kreisklasse nicht mehr aufzuhalten war.

Durch opfervolle Mitarbeit der Aktiven und einer neuen Vereinsführung erfolgten 1963 und 1964 der Wiederaufstieg bis in die 1. Kreisklasse.

Im Jahr 1965 wurde der BC Oberzier dann erneut auf die Probe gestellt: Die Vereinsführung mit Willi Busch als 1. Vorsitzenden und Josef Jakobs als Geschäftsführer  legten ihre Ämter nieder. Groß war der Schaden, da Willi Busch sich damals auch um die Jugend kümmerte, der Kassenbestand zudem annähernd gleich + / – 0 war.

Aus diesen Schwierigkeiten heraus übernahm dann Heinrich Mertens vorübergehend bis 1967 die Vereinsführung als Vorsitzender.
1967 trat Matthias Conrads an die Spitze des Vereins und leitete damit die zweite Glanzepoche des BC Oberzier ein. Mit guten Mitarbeitern Geschäftsführern wie Willi Laaf, Theo Gröbel und H. Josef Wirtz; mit Obleuten wie Jakob Schumacher, Peter Otten und Heinz Esser; mit Trainern wie Peter und Albert Otten oder Herbert Heck und einer Mannschaft mit Spielern aus eigenen Reihen ging es zielstrebig in die 70er Jahre.

Unter der Leitung eines neuen Trainers. Dieter Widua, und mit dem Bau eines Hartplatzes mit Flutlichtanlage durch die Gemeinde im Rahmen der Errichtung eines neuen Schul- und Sportzentrums wurden die besten Bedingungen geschaffen, um den Verein in eine höhere Klasse zu führen.

1973 war der Aufstieg geschafft

Die Freude war groß, ja, man „schwebte im siebenten Himmel“. Für das nächste Jahr fanden auch Spieler aus anderen Vereinen zum allseits anerkannten BC Oberzier; es wurde lange um mehr als nur den Klassenerhalt gekämpft.

Doch diese positive Entwicklung währte nicht lange, der Weg führte wieder mal zurück in die tiefere Spielklasse. H. Josef Wirtz legte sein Amt als Geschäftsführer nieder.

Mit neuem Geschäftsführer ,Ortwin Clever und neuem Trainer, Horst Maaßen,  versuchte man jetzt mit aller Kraft den Wiederaufstieg. Fast wäre er gelungen.

In Arnoldsweiler kam es zu einem Entscheidungsspiel gegen Merken – der glückliche Gewinner hieß leider Merken.

Im Geschäftsjahr 1978/1979 wählte man mit Willi Dohr einen neuen 1. Vorsitzenden, der es schwer hatte, an elf Jahre gute Arbeit von M. Conrads anzuknüpfen. Eine angenehme Erinnerung an jenes Jahr ist aber der Aufstieg der II. Mannschaft in die Kreisliga B unter der Betreuung von Franz-Josef Dresia ein neuer Trainer Kurt Gorgs  wurde verpflichtet und ein sportliches Verhältnis unter allen Spielern erzielt aber leider war der Abstieg in die Kreisliga B nicht zu vermeiden. Im zweiten Anlauf gelang es der 1. Manschaft wieder, in die Kreisliga A aufzusteigen.

Wenn man eine große Glanzzeit eines Vereins an der Spielklasse der Seniorenmannschaften messen kann, so muss man das für ein Jahr wie 1982/83 feststellen: Trotz des Trainerwechsels, gelang dem BC Oberzier mit seinem neuen  Trainer Philipp Sattler und dem Betreuer der 2. Mannschaft Bert Wirtz mit beiden Seniorenmannschaften der Aufstieg in die Bezirksklasse bzw. in die Kreisliga B.

Obgleich die 2. Mannschaft, die immer wieder auf eigene personelle Kosten die 1. Mannschaft unterstützen musste, recht bald wieder in die Kreisliga C abstieg, so war das Geschäftsjahr 1983/1984 ein sehr erfolgreiches in allen Belangen: 1. und 2. Mannschaft mischten lange in oberen Drittel ihrer Tabelle.

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga spielte man 1985/1986 wieder in der Kreisliga A. Der angepeilte direkte Wiederaufstieg misslang. Auch in den folgenden Spielzeiten zeigte der Sportliche Trend nach unten. Dies gipfelte dann im Abstieg der ersten in die Kreisliga B in der Saison 1989/1990.

Auch die 2. Mannschaft des BCO hielt sich in diesen Jahren mit sportlichen Erfolgen zurück und belegte mittlere Plätze in der Kreisliga C.

Trainer Kurt Gorgs BCO Senioren - Saison 79-80, 80-81,81-82

So hatte ich mir den Antritt als Trainer beim BCO nicht vorgestellt!

Viele Stammspieler hatten den Verein verlassen und so musste ein Neuanfang gemacht werden. Das erste Ziel war, aus der 1. und 2.Mannschaft wieder eine Einheit zu schaffen. Da lag nämlich der Hase im Pfeffer. Es dauerte einige Zeit, aber die neue Einheit war da. So konnten wir in der Saison 79-80 in die Meisterschaft der Kreisliga A starten, doch der Abstieg war nicht, trotzt guter Leistungen und Ergebnissen, zu vermeiden.

In der Saison 80-81 ( Kreisliga B ) lief es gut an, da wir schon in der Rückrunde der Kreisliga A mit dem Neuaufbau begonnen hatten. Aber am Ende der Saison hatten wir kein Glück.
In der Aufstiegsrunde wurde gegen SW Düren 2:0 gewonnen, aber gegen Lüxheim gingen wir dann mit 2:3 als Verlierer vom Platz und blieben noch ein Jahr in der Kreisliga B. Doch in der Saison 81-82 wurde es geschafft.

Mit nur einer Niederlage wurde die Meisterschaft gewonnen und er BCO war in der Kreisliga A.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die mich in dieser Zeit unterstützt haben, und wünsche den BCO weiter alles Gute und sportlich viel Erfolg.

Meister Kreisliga B 1981

Esser, Gorgs, F.Weber, Müller, Viehöver, P.Weber,G. Cremer, Hohn, Dohr, Mücke
Weber,K. Viehöver, Quade, Griesen, Brauers, Glasmacher, Cremer
Meuser, Kück, Pohl, Rombey, Hugo, Schumacher

Meister Kreisliga C 1963

Ed Klinkhammer, Leo Herper, Albert Otten, Bert Wirtz
Willi Pelzer,Helmut Werres, ,Peter Kück, Friedel Herper, Heinz Kaiser,
Arthur Schwalbach, Willi Moll, Conrad Korall

Meister Kreisliga A 1972/73

Widua, Otten, Brauers, Pohl, Wolff, Kruth, H. Cremer, Schwalbach, Viehöver;  J. Cremer, Conrads, Moll
Dresia, Heiliger, Jörres, Hugo, Klein

Meister Kreisliga C 1977/78

Viehöver, Will, H. Cremer, Krebs,Moll, G. Cremer, Weber, Dresia
Dienstknecht, Schwalbach, Rombey,Freialdenhoven, Abels

Meister Kreisliga A 1982/83

Dohr, H. Dresia, P. Hugo. M. Quade, E. Griesen. W. Kruth, K. Viehöver, E. Cremer, P. Sattler, P. Hohn, H. Esser,
Pohl, N. Meuser, R. Lövenich, W. Rombay, M. Vogel, W. Kück

Meister Kreisliga B 1982/83

Wirtz, U. Weber, P. Weber, G. Weber, Wolff, Dresia, Floßdorf, Moll, Bergau, Pohl, Glasmacher, G. Cremer, Dohr
Freialdenhoven, Wirtz, Jörres, Heiliger, J. Kück, Wangerow, Müller, Lingens